Man ist nicht krank, nur weil man etwas hat. Man glaubt, dass man etwas hat, nur weil man sich nicht wohlfühlt. Alles ist möglich. Man kann auch glauben, dass das, was man so hört, wahr ist. Es ist nicht alles wahr, was man so hört.

Man hört, dass man nicht gut ist. Man glaubt, dass das wahr ist. Wenn man das glaubt, dann beginnt etwas, das nicht gut ist.

Menschen denken dann, dass das wirklich wahr ist. Sie denken dann auch, dass das immer so ist. Sie hören dann auch von anderen Menschen, dass sie nicht gut sind. Dann beginnt in ihnen etwas, was sie nicht mehr loslässt. Sie denken meist, dass sie nicht gut sind.

Sie sind dann der Meinung: „Ich kann nichts. Ich bin nichts. Ich bin zu nichts im Stande. Alle sind besser als ich. Ich bin einfach unfähig.“

Jetzt sind sie dort, wo viele Menschen sind. Sie haben ein Denkmuster, das sie nicht mehr sein lässt. Ihr Denken macht sie zu jemand, der nichts kann. Der glaubt, dass er nichts kann.

Menschen sind also über ihr Denken zum Schluss gekommen: „Ich kann nichts.“ Ihr Denken lässt sie nicht mehr sein. Nicht mehr gut sein.

Sie sind gut, aber sie denken: „Ich bin nicht gut.“

So werden Menschen zu dem, was sie denken. Nicht gut und auch unfähig.

Unfähigkeit ist etwas, das Menschen oft auch mit dem Intellekt verbinden. Menschen denken, dass sie, wenn ihr Intellekt nicht hoch ist, nicht gut sein können. Das ist nicht der Fall, weil der Intellekt nur zeigt, dass Menschen schnell denken können. Schnell denken zu können hat aber nichts damit zu tun, dass man gut ist. Man kann auch mit hohem Intellekt nicht gut sein. Menschen denken aber, dass sie, wenn ihr Intellekt nicht hoch ist, nicht gut sein können. Sie denken dann auch oft, sie sind dumm, wenn der Intellekt keine hohe Ausprägung hat.

Wenn das geschieht, dann kann nichts mehr geschehen. Das Urteil über sich selbst ist gefällt. Man ist dumm. Kann nichts. Ist nichts. Muss mit allem zufrieden sein, was man tun kann. Das, was Menschen zulassen, die nicht dumm sind. Die gescheit sind. Die gut denken können. Die auch noch wissen.

„Ich kann nichts. Ich weiß ja auch nichts. Ich kann nicht gut denken, deshalb kann ich auch nichts wissen. Ich kann nicht lernen, weil ich nicht gut denken kann. Alles ist mir verwehrt. Ich bin einfach zu nichts fähig.“

Man bekommt Bestätigungen dafür, dass es so ist. Man sieht bald, dass das, was man so denkt, Realität ist. Menschen bekommen bestätigt, was sie denken. Ihr Denken festigt sich. „Ich kann nichts“ wird zur Realität. Heißt: „Das Denken macht es zur Realität.“

Überall Bestätigungen. „Ich werde nicht einbezogen. Man lässt mich nicht sprechen. Man lässt auch nicht zu, dass ich etwas tue. Ich bin nicht dabei. Ich bin ein Außenseiter. Man will mich nicht.“

Es ist alles klar. Man denkt. Man denkt und ist immer mehr der Überzeugung, dass man nichts ist. Nichts beschreibt brutaler, was es ist. „Ich bin nichts. Ich bin nicht gut. Ich kann nichts. Ich bin demnach auch nichts. Kann nichts werden, weil ich ja nichts bin.“

Menschen haben solche Gedanken. Die Gedanken graben sich ein. Die Bestätigungen graben die Gedanken immer noch tiefer ein. Man ist dann nicht nur der Überzeugung, dass es so ist, sondern wird auch immer fester daran glauben, dass man nie etwas erreichen kann.

Menschen lesen, was hier steht und sagen: „Das ist übertrieben.“ Gut, es kann übertrieben sein, aber im Kern ist es so. Menschen denken, sie sind nicht gut, und dann geht es los. Es geht viel los, was hier beschrieben wurde.

FRAGE: Bist du ganz anderer Meinung?

ANTWORT: „Ja, ich bin anderer Meinung.“ Dann kannst du ja auch sagen: „Ich bin gut.“ Kannst du das sagen? Wenn nicht, dann frage dich nochmals: „Ist die oben beschriebene Version für mich zutreffend?“

Wenn du immer noch nicht glaubst, dass es so ist, dann tue einfach Folgendes:

  1. Frage dich: „Bin ich nicht gut, weil ich denke?“ Wenn dann der Gedanke kommt, das ist sicher nicht so, dann sei achtsam. Frage nochmals: „Bin ich nicht gut, weil ich glaube?“ Wenn dann wieder der Gedanke kommt, das ist sicher nicht der Fall, dann sei der, der jetzt sagt: „Ich bin gut.“
  2. Das führt dazu, dass jetzt sicher die Antwort kommt: „Das kannst du glauben, aber sei dir klar, es kann auch sein, dass du nicht gut bist.“
  3. Jetzt sagst du: „Ich bin gut.“ Nun kommt die Antwort: „Ja, du bist gut, aber bist auch oft nicht gut. Sei vorsichtig, wenn du sagst: ‚Ich bin gut.‘ Das könnte dich in Schwierigkeiten bringen, wenn Menschen dann feststellen, dass du nicht gut bist.

Man ist doch meist nicht gut. Das kannst du doch oft genug erleben. Menschen sind nicht gut. Also, warum solltest du gut sein?“

  1. Jetzt sagst du wieder: „Ich bin gut.“ Nun ist es nicht mehr lustig, was jetzt kommt. Nun kommt die Antwort: „Du bist nicht gut, aber das wirst du erst erkennen, wenn du weitermachst mit dem ‚Ich bin gut‘ und dann erlebst, dass Menschen dir sagen, du bist nicht gut. Dann bist du der Blamierte. Du hörst dann von anderen Menschen, dass du nicht gut bist.“
  2. Du bist stur. Du sagst: „Ich bin gut.“ Jetzt kommt nichts mehr. Man spricht nicht mehr mit dir. Man wartet. Man ist still. Sei dir klar: Alles, was du denkst, kommt nicht von dir.

Es ist dir geschickt. Von deinem EGO geschickt. Es macht das so, weil es deine Aufmerksamkeit will. Ständig Aufmerksamkeit will.

Du bist jetzt der, der begriffen hat: „Ich denke nicht eigenständig. Ich werde gedacht.

Ich werde so lange denken, was mir geschickt wird, bis ich sage: Ich will das nicht. Ich will das nicht ist das, was du jetzt getan hast.“

Du hast gesagt: „Ich bin gut.“ Genau das Gegenteil von dem, was du an Gedanken hattest, hast du gesagt. Jetzt sieh, was ist.

  1. Du denkst anders. Du hast eigenständig gedacht. Bist dabeigeblieben, was du sagen wolltest. „Ich bin gut.“ Das EGO sieht, du tust anders. Es muss es sehen. Es muss sehen, dass du eigenständig denkst.

Dass du auch immer besser verstehst: „Ein Gedanke ist ein Gedanke. Er kommt und geht.“

„Ich lasse mich von meinen Gedanken nicht mehr einnehmen. Ich denke eigenständig. Gut ist es, wenn ich ganz konsequent beginne, wenn mir Gedanken kommen, die mich unsicher machen oder mich hinunterziehen, konsequent einfach genau das Gegenteil von dem zu denken, was mir an Gedanken kommt. Damit bin ich eigenständig unterwegs. Kann sehen, was dann geschieht.“

Es geschieht nämlich viel. Was? Viel, was du dir nicht denken kannst. Du glaubst es auch nicht. Aber du siehst es. Es ist etwas, das dich im Leben vorwärtsbringt. Du bist eigenständig unterwegs. Du kannst dann auch tun, was du willst. Du lernst zu tun, was du willst. Du denkst eigenständig und bist dann auch eigenständig.

Denken kann dich nicht mehr übernehmen. Das Denken ist dir gegeben, damit du tun kannst, was du willst. Du entscheidest. Jetzt, wenn du das erkannt hast, lernst du auch. Du lernst, was Gedanken für dich tun können. Gedanken sind gut, wenn du sie denkst. Wenn du willst. Wenn du siehst. Wenn du erkennst, dass das, was du tust, gut ist.

  1. Du bist jetzt anders. Es ist gut, wenn du siehst, was ist. Du bist dann nicht mehr so, wie du warst. Du bist so, wie du sein kannst. Du denkst jetzt auch anders.

„Ich bin gut. Ich kann etwas. Ich habe etwas dabei, das mir hilft. Ich kann auch damit tun was mir Freude macht. Die Freude bestärkt mich. Sie macht mich froh. Sie lässt in mir etwas wachsen.“

„Ich bin jemand. Ich kann etwas. Ich bin jemand, der etwas kann und damit auch mit anderen Menschen sein kann.“ 

Du bist jemand und kannst viel. Mensch – sieh, was ist, wenn du siehst, was du kannst. Du kannst viel und damit ist auch klar, dass du gehen kannst. Vorwärtsgehen kannst. Du bist gut. Du bist manchmal nicht gut. Das ist auch gut. Du lernst dann. Du lernst aus dem „Nicht gut sein“. 

„Ich bin ein Mensch. Gut und nicht gut. Ich kann mit beidem leben. Ich bin nicht schuldig, weil ich manchmal nicht gut bin. Ich bin nur ein Mensch.“ 

Ein Mensch, der lernt. Der vorwärtsgeht. Der sich nicht unterkriegen lässt, wenn er einmal etwas nicht gut macht. Wenn er auch einmal nicht gut ist. Sein Verhalten nicht gut ist. 

Mensch, sei Mensch – das heißt: „Sei, was du bist.“ Sei ein Liebender, der weiß: „Ich kann lieben. Ich will lieben. Ich bin aber auch nur ein Mensch. Ein Mensch, der manchmal nicht gut ist und deshalb auch unleidlich ist. Unleidlich ist und Menschen verletzt. Das alles ist möglich. 

Ich will aber wieder gut sein. Ich will immer wieder dazu zurückkommen. Ich will gut sein. Gut sein und auch dann sagen: ‚Ja, ich war nicht gut, aber ich will es wiedergutmachen. Ich will dich bitten: Verzeih mir.‘“ 

Verzeihen ist wichtig. Es macht froh. Menschen, die verzeihen können, sind anders. Sie sind nicht nachtragend. Sie wollen sein. Sie wollen lieben. Sie sind da und können lieben. 

Ihr EGO ist aber auch da. Es lässt sie manchmal denken: „Jetzt musst du dich wehren. Darfst nicht nachgeben. Musst auch etwas tun, was weh tut, damit derjenige, der dir weh getan hat, begreift, dass er das mit dir nicht machen kann.“ 

Sei – Mensch. Menschsein ist gut. Menschsein ist nicht nur gut, sondern ist auch das, was sein soll. Menschen sind. Sie sind Liebende. Sie können lieben. Gehen können sie auch. Sie können auch lernen. 

Lernen – und dann auch sagen: „Verzeih mir, ich habe dich verletzt. Ich will nicht, dass du glaubst, ich wollte das. Ich will nicht, dass du denkst, dass ich dich nicht liebe. Ich liebe dich. Du bist mir wichtig. 

Ich will auch sagen: ‚Es ist mir wichtig, dass du siehst, dass ich nicht gut war.‘ 

Dass ich nicht gut war und glaubte. Ich glaubte, dass ich jetzt sagen muss. Ich dachte, dass ich mich jetzt wehren muss. Ich dachte auch, dass ich dir jetzt etwas tun muss, das zeigt – dir zeigt –, dass ich das nicht will. Ich wollte dich damit aber nicht verletzen. Ich wollte dir nur sagen: ‚Ich will das nicht.‘ 

‚Ich will das nicht‘ ist nicht gegen dich gerichtet. ‚Ich will das nicht‘ ist nur das, was für mich wichtig ist. Ich will damit nicht sagen, dass du falsch liegst, ich will damit nur sagen: ‚Ich, für mich, will das nicht.‘ 

Ich will damit auch nicht sagen: ‚Du hast nicht recht.‘ Das will ich nicht sagen. Ich will auch nicht sagen: ‚Ich habe recht.‘ Nein, das ist nicht wichtig für mich. Ich will nur sagen: ‚Ich will das für mich nicht.‘ 

Das kann ich sagen. Ich bin ein Mensch. Ich habe eine Meinung. Ich habe mir diese Meinung nicht leicht gemacht. Ich will damit auch sagen: ‚Ich habe mir etwas dabei gedacht, als ich für mich diese Meinung gebildet habe.‘ 

Mensch – erlaube mir, dass ich meine eigene Meinung habe. Ich habe sie. Du kannst sie auch haben.“ 

Jetzt kann sein, was ist. Menschen waren nicht gut. Sie bitten, dass ihnen verziehen wird. Sie sagen das, was wichtig ist. „Bitte, verzeih mir. Sieh mir nach, dass ich so war. Ich habe es nicht gewollt. Es war so und ich möchte aber wieder gut sein. Gut sein auch mit dir. Verzeih mir, dass ich so war.“ 

Menschen können sein. Ihr Leben ist gut. Ihr Leben ist gut, wenn sie immer wieder sind, was sie sind. Liebende. Liebende verzeihen. Sie sind sich klar, dass das Bitten um Verzeihung nichts ist, was Schwäche bedeutet. Schwäche ist, nicht um Verzeihung bitten zu können. Das ist Schwäche. 

Schwäche geht, wenn Menschen verzeihen. Dann sind sie da. Dann können sie, was Liebende können müssen. Verzeihen. Verzeihen hilft. Es hilft allen Menschen. Es lässt sie gehen. Es lässt sie sein. Es ist das, was Menschen hilft, zu sein. 

Menschen lernen. Sie lernen aus dem „Nicht gut sein“. Sie lernen und gehen weiter. Haben verziehen. Sich auch selbst verziehen. Sie sind dann die, die viel können. Sie sind nicht belastet. Sie sind frei. Gehen frei von allem. 

Schuld gibt es nicht. Sie ist eine Erfindung von Menschen, die Menschen knechten wollen. Sie sind frei von Schuld – die Menschen. 

Menschen sind nur manchmal nicht gut. Können dann auch nicht verzeihen. 

Sind bekommen dann einen Hinweis. 

Ihre Seele zeigt ihnen: „Du hast da etwas, was dich belastet. Nicht guttut. Dir nicht gut tut und auch anderen Menschen nicht. Geh und verzeih. Verzeih dir und all denen, denen du etwas angetan hast. Mit denen du nicht gut warst.“ 

Du kannst das tun – Mensch. Du bist ein Liebender. Geh vorwärts. Lass los. Sei. 

Mensch – sei. Du kannst es. Du bist. Du hast. Du hast alles dabei, um es zu tun. 

Mensch zu sein. Ein Mensch, der liebt, ehrt und achtet, was ist. Der sich selbst liebt, ehrt und achtet. Der alle Menschen liebt, ehrt und achtet. 

Mensch – sei. Du kannst es. Du bist ein Liebender. Alles ist gut.