Menschen sind nicht gut. Das zu verstehen ist wichtig. Sie sind einfach nicht das, was sie sind. Sie lieben nicht. Sie sind nicht zufrieden. Sie sind auch nicht glücklich mit dem, was sie tun. Sie haben einfach ein Problem. Das Problem geht nicht weg. Sie finden nicht, was ihr Problem ist. Da ist etwas, das sie nicht ruhig sein lässt. Es ist ihnen nicht klar, was es ist. Man hat ein Problem. Gut. Man kann damit leben. Es ist nicht so, dass es schmerzt. Es ist einfach da. Tut nicht weh, aber ist da. Man fühlt sich nicht wohl. Man lebt damit.

Damit ist aber nichts gelöst. Da ist etwas. Tut nicht gut. Ist einfach da. Man weiß nicht, warum. Man lässt es sein. Es hindert nicht wirklich. Es ist nicht gut, aber tut nicht weh. Solange es nicht weh tut, kann es sein. Es gibt ja immer etwas. Man muss damit leben. Man möchte es nicht haben, aber man findet sich damit ab, dass es da ist. Dieses ungute Gefühl, das nicht weggeht.

Damit sind viele Menschen unterwegs. Mit einem unguten Gefühl im Bauch. Ihr Bauch sagt ihnen manchmal: „Du hast ein Problem. Da ist etwas mit dir.“

Der Bauch schmerzt auch manchmal. Der Schmerz geht aber wieder. Kein Grund zur Besorgnis. Man kann auch etwas nehmen, wenn es anders ist. Man nimmt es und es geht weg.

Es kommt aber immer wieder. Sie nehmen immer mehr, damit es weggeht. Sie wollen mit aller Kraft, dass es weggeht. Es ist aber da. Nichts hilft wirklich. Sie glauben, dass all die Mittel, die sie einsetzen, helfen werden. Sie sehen aber, sie helfen nur vorübergehend. Dann ist es wieder da das, was sie seit Langem nicht loswerden. Ihr Bauch wird immer schwerer. Heißt: „Er gibt keine Ruhe. Es bleibt das, was man nicht will.“

„Was ist das nur?“, fragen sich die Menschen. Nein, sie fragen nicht, sondern tun einfach weiter. Mittel sollen helfen. Ärzte sollen helfen. Plötzlich hilft aber nur noch eine Operation. Man schneidet. Man nimmt heraus. Man verkürzt. Man verkleinert. Man tut einfach alles, damit aufhört, was schon lange Probleme bereitet. Man tut etwas.

Man glaubt an alles, nur nicht daran, dass man ein Problem haben könnte. Ein Problem, das sich über den Bauch zeigt. Ein Problem, das man nicht anschauen will. Ein Problem, das nicht bekannt ist, weil man sich auch nicht fragt, ob da ein Problem ist, um das man sich kümmern sollte. Etwas, was man erkennen sollte. Etwas, das das Leben schwer macht. Etwas, was da ist und nie geht, weil man sich scheut, anzuschauen, was im Leben nicht gut ist. Nicht gut ist und Menschen daran hindert, zu tun, was sie wollen.

FRAGE: Was willst du, Mensch?

Dieser Frage versuchen sehr viele Menschen aus dem Weg zu gehen. Sie tun. Sie tun nicht, was sie wollen. Sie sehen nicht, dass es ihnen Probleme bereitet, zu tun, was sie nicht tun wollen. Sie tun etwas, was sie nicht wollen, und erkennen nicht, dass es Zeit wäre, herauszufinden, was sie wollen.

FRAGE: Was willst du, Mensch?

ANTWORT: Ich weiß es nicht.

FRAGE: Kannst du sehen – Mensch –, was es sein könnte, was du willst?

ANTWORT: Eigentlich nicht. Ich weiß auch nicht, wie ich es anstellen sollte, herauszufinden, was ich will.

FRAGE: Willst du, Mensch? Was? Herausfinden, was du willst?

ANTWORT: Ja, aber nicht jetzt. Später. Ich muss jetzt noch etwas anderes tun.

Was?

Das, was ansteht. Es steht viel an. Ich will das vorher noch erledigen. Dann, wenn es erledigt ist, dann kann ich versuchen, herauszufinden, was ich will.

Mensch – siehst du nicht, dass du nichts für dich tust? Nicht das tust, was dir helfen kann, zu sein. Das zu sein, was du bist. Ein Mensch, der weiß, was er will. Der dann auch glücklich und zufrieden ist, weil er tut, was er will.

Wie – Mensch – kannst du jemals vorwärtskommen, wenn du nicht weißt, was du willst? Wenn du dir selbst nicht wichtig bist. Wichtig genug bist, um zu entscheiden: „Jetzt will ich es wissen. Jetzt. Hier und jetzt. Nicht aufschieben. Jetzt angehen. Herausfinden, was ich will. Fragen stellen. Dann sehen, was kommt. Was mir kommt, wenn ich frage: Was will ich?“

Menschen können viel. Sie sind nicht. Sie können nicht sein, weil sie nicht wissen, was sie wollen. Mit all dem tun wollen, was sie können. Ihr Können nützt ihnen nichts, wenn sie nicht wollen. Ihr Können nicht einsetzen wollen für das, was sie wollen.

FRAGE: Was kann ich denn? Viel? Was ist viel?

ANTWORT: Du kannst viel, Mensch – das heißt: „Du hast viele Talente und Fähigkeiten.“ Alles ist da, was du brauchst um dein Leben zu leben. Um zu tun, was du tun kannst in deinem Leben. Das Leben ist reich, wenn du tust, was du willst. Es ist reich, weil du das tust, was du willst. Du willst tun. Du willst sein. Du hast alles dabei, um zu sein, was du willst.

Nur – Mensch – es ist auch eine Aufgabe von dir, herauszufinden, was du willst. Es ist nicht leicht, aber du kannst es. Du kannst es, wenn du es versuchst. Wenn du versuchst, das zu finden, was dir Freude bereitet. Die Freude ist wichtig. Sie zeigt dir, das ist es. Das will ich. Es macht mir Spaß. Es bewegt etwas.

Der Bauch zeigt es: „Es bewegt sich nichts, deshalb auch die Verstopfung.“ Deshalb auch das, was schmerzt. Es geht nichts weiter. Der Mensch steht. Kein Quell der Freude ist da. Was tue ich hier? Nichts ist mehr da, das mich freut und mich berührt. Mir Freude macht.

FRAGE: Willst du, Mensch?

ANTWORT: Ich will leben. Ich will tun. Ich will eigentlich schon. Es ist ja schön hier. Manchmal auch nicht, da muss man halt durch. Ich will mich nicht beklagen. Es geht schon, so wie es ist.

FRAGE: Bist du glücklich?

ANTWORT: Was heißt das schon? Ich will nicht zu viel vom Leben verlangen. Es geht schon so, wie es ist. Ich kann doch nicht verlangen, dass es anders ist. Ich will doch nicht sagen: „Ich will es eigentlich ganz anders, aber traue mich nicht zu sagen, dass es so ist.“

FRAGE: Warum eigentlich?

ANTWORT: Es gibt doch so viele Menschen auf der Welt, die es auch nicht besser haben. Ich will mich bescheiden. Ich will nur leben.

FRAGE: Bist du glücklich?

ANTWORT: Ja, aber das ist doch nicht wirklich wichtig. Wichtig ist doch, dass man leben kann. So leben kann, dass man täglich etwas hat.

FRAGE: Was musst du denn haben, Mensch?

ANTWORT: Das ist einfach gesagt – Geld. Genug Geld, damit man gut leben kann. Kaufen kann, was man will. Gehen kann, wohin man will. Zumindest manchmal. Sich einfach das eine oder andere leisten kann, was man sich so leisten will. Gut, das wäre es. So ein Leben ist doch gut. Glücklichsein ist Luxus. Den kann man sich leisten, wenn man wirklich viel Geld hat.

FRAGE: Bist du glücklich?

ANTWORT: Das steht nicht zur Debatte. Ich will einfach leben. Leben ist einfach so. Du kannst nur träumen davon, dass du glücklich bist. Viel Geld und alles hast, was man so haben muss, damit man glücklich ist. Geld ist einfach das, was zählt. Wenn du Geld hast, dann kannst du glücklich sein.

FRAGE: Bist du glücklich?

ANTWORT: Diese Frage stelle ich mir nicht. Sie ist überflüssig. Ich will glücklich sein, aber vieles spricht dagegen, was mir nicht erlaubt, glücklich zu sein. Ich habe zu wenig dafür. Ich bin einfach nicht reich genug, um glücklich zu sein. Mir ist nicht möglich zu werden, was notwendig ist, um glücklich zu sein. Ich kann also nicht erwarten, dass ich jemals glücklich bin. Also bin ich mit dem zufrieden, was ist. Es ist gut. Ich kann damit leben.

FRAGE: Bist du glücklich?

ANTWORT: Jetzt habe ich genug. Ich will das nicht mehr besprechen. Mir ist das zu viel. Das macht mich nur unrund. Ich will mich nicht mit etwas konfrontieren, was da ist und ich nicht lösen kann. Schluss. Ich lebe. Ich habe etwas. Ich bin damit nicht zufrieden, aber es ist halt so.

Glücklich zu sein ist nicht so wichtig. Wichtig ist, dass ich lebe. Ich will das nicht hinterfragen. Ich will einfach leben und tun. Was ich will, interessiert niemand. Es ist also nicht wichtig, dass ich weiß, was ich will, weil es mir nichts bringt. Ganz im Gegenteil. Wenn ich wüsste, was ich will, würde ich vielleicht nicht mehr tun, was man von mir will, und würde dann alles verlieren. Also – ich bleibe bei dem, was ich tue; wie ich es tue. Es ist gut. Nichts ändern, das ist alles viel zu riskant. Ich habe Familie. Ich habe Verantwortung. Ich muss liefern, sonst geht es allen schlecht. Gut, ich bin nicht glücklich dabei, aber es erfüllt seinen Zweck.

Wir haben zu essen und zu trinken. Manchmal etwas noch dazu. Nichts Besonderes, aber es geht schon. Wir kommen damit zurecht. Was wäre schon ein anderes Leben? Es ist mir einfach zu gefährlich, nicht mehr zu haben, was ich schon habe. Lieber wenig, dafür sicher. Sicherheit ist mir wichtig. Sie ist nicht nur wichtig für mich, sondern auch für alle, die um mich sind und etwas von mir wollen. Ich gehe also weiter. Gut, sage ich. Da ist manchmal etwas, das mich zwickt, aber das halte ich aus. Besser das, als nichts mehr zu haben, weil man sich zu weit vorgewagt hat. Leben ist halt so. Ich bleibe, wo ich bin. Ich will nichts mehr. Mein Leben ist halt so. Wenn es so bleibt, ist es gut. Alles andere interessiert mich nicht.