Menschen sind nicht da. Sie mögen sich selbst nicht. Alles ist zu viel. Niemand kann es ihnen recht machen. Sie sind sich selbst nicht genug. Ihr Leben geht gerade einen Zickzackkurs. Sie wissen nicht, was los ist. Ihr Leben läuft nicht rund. Sie wissen nicht, was los ist. Es ist aber so, dass sie spüren, dass da etwas ist, was nicht gut ist. Man meint. Man ist gut unterwegs. Dennoch, es passt etwas nicht. Das Leben ist nicht so, wie man will.

Der Mensch ist unrund. Seine Umgebung spürt es. Seine Launen sind vielfältig. Ein Auf und Ab. Nichts ist gut. Alle leiden irgendwie unter dem Menschen, weil er einfach nicht einzuordnen ist. Man ist nicht mehr so miteinander, wie man war. Es kann so nicht weitergehen.

Viele Zeichen stehen auf Sturm. Man wartet ab. Nein, man kocht innerlich, aber man will nichts tun. Man weiß, wenn jetzt etwas geschieht, geschieht viel. Man zerstört viel. Man ist einfach dann nicht mehr die Gemeinschaft, die man war. Es ist aus. Man geht sich aus dem Weg.

Menschen sind Liebende. Sie wollen lieben. Sie können nicht. Ihr Denken ist ihnen im Weg.

Ich bin. Ich will. Ich habe. Ich bin im Recht. Ich bin einfach der, der weiß. Ich will es so. Ich habe Argumente. Ich bin einfach der, der das Recht hat, zu reden. Unaufhörlich zu sagen, was ich will. Ich will einfach, dass die anderen wissen, ich will es anders.

Niemand will mich verstehen. Ich war der, der immer klar sagte, was ich will. Ihr wollt mich nicht verstehen. Ihr seid einfach nicht für mich da. Ihr seid nicht das, was man sein muss. Ihr seid einfach nicht so, wie man ist.

So kann es sein. Menschen sind dann nicht mehr miteinander unterwegs. Sie gehen vor sich hin. Sie wollen es nicht, aber tun es doch. Man will sich nicht mehr sehen. Man ist einfach der Meinung: „Besser so. Kein Streit mehr.“

Menschen sind dann nicht mehr das, was sie sind. Sie lieben nicht. Sie sind vergrämt. Oft vergrämt. Sie wollen einfach nicht mehr hören.

Emotionen sind da. Sie tragen fort. Man ist damit nicht mehr in der Lage, zurückzukommen. Man hat alles gesagt. Man will einfach nichts mehr sagen.

Menschen wissen, dass Emotionen nicht gut sein können. Entscheidungen in der Emotion treffen ist nicht gut. Man ist dann nicht bei sich. Man kann nicht sehen. Man will nicht sehen. Die Emotionen sind stark. Sie lassen nichts zu. Sie sind einfach zu stark, wenn es hart auf hart geht. Wenn Menschen nicht können und wollen.

Der Weg ist versperrt, wenn man emotional ist. Man kann nicht klar denken. Vorwürfe. Schuldzuweisungen. Alles ist da. Menschen fahren über andere Menschen drüber. Sie sind sich nicht klar, dass sie jetzt verletzen. Türen zuschlagen. Nicht mehr konstruktiv sind, sondern nur noch ihren Emotionen freien Lauf lassen. Sie schreien dann oft. Sie sind sich nicht klar, dass sie jetzt nicht im Recht sind, sondern einfach nur weg von sich selbst sind.

Es ist menschlich. Es ist menschlich, dass Menschen so sind. Menschen können aber anders sein. Sie sind Liebende. Sie lieben. Liebe verzeiht. Sie ist einfach da. Sie kann es. Sie kann einfach nur da sein. Einfach lassen.

Den Menschen jetzt einfach sein lassen. Er kann jetzt nicht. Ich lasse ihn los. Ich gehe. Ich will jetzt nicht weiter Öl ins Feuer gießen. Alles ist jetzt zu viel. Ich lasse sein, was ist.

FRAGE: Was ist Lassen?

ANTWORT: Lassen ist das, was man herkömmlich unter Zulassen verstehen kann. Zulassen ist wichtig, damit klar werden kann, was ist. Jemand ist, wie er ist. Ich lasse zu, dass er so ist, wie er ist. Dann kann er lernen. Er lernt dann, was das tut, was er tut. Er kann es auch bei sich sehen: „Was er tut, ist nicht gut.“

Wenn er sieht, was nicht gut ist, dann hat er gelernt. Dann kann er wieder etwas tun. Er sieht nicht, dann ist er halt gefangen. Er lernt nicht. Er muss dann seinen Weg gehen. Einen Weg, der nicht gut für ihn ist. Es ist, wie es ist. Er lernt dann vielleicht, dass der Weg nicht gut ist. Er kann dann auch sehen, welche Konsequenzen der Weg hat. Man kann dann auch krank werden.

Krankheit ist Sehen. Konsequenzen zu sehen, die das hat, was man tut. Krankheit ist also nicht das, was Menschen denken. Sie kommt nicht einfach daher. Sie ist da, weil Menschen sehen sollen: „Du bist nicht auf gutem Weg.“

FRAGE: Was heißt das: „Du bist nicht auf gutem Weg“?

ANTWORT: Du lernst nicht. Du tust nicht, was du willst und willst auch nicht sehen, dass das so ist. Du gehst weiter. Du lässt nicht zu. Du kannst nicht loslassen. Du lässt nicht zu, dass du erkennst. Du erkennst nicht und bist zunehmend sauer. Du willst nicht sauer sein, aber du bist es. Du bist auf dich sauer. Du ärgerst dich.

Du willst das alles nicht, aber du bist einfach der Meinung: „Es muss so sein.“ Gut, du siehst die Konsequenzen. Du fühlst dich nicht wohl. Es tut irgendwo weh. Du bist einfach nicht mehr gut beieinander. All das nützt aber nichts. Du hörst und siehst nichts. Du bist gefangen in deinem Denken. Alles ist nicht gut. Man kann sich nicht erklären, was ist, aber es ist einfach nicht gut. Menschen können so sein. Es ist dann ihr Weg, zu lernen, dass es so nicht gut ist. Wie? Mit einem Hinweis darauf, was nicht gut ist. Diesen Hinweis können sie nehmen. Sie können etwas tun. Sie sind dann wieder anders. Sie können aber auch weitermachen. Dann kann es sein, dass sie sich in dem verlieren, was ist. Ihre Gedanken leiten sie. Sie sind weg von sich selbst. Weg auf einem Weg, der nicht gut ist und sie krank machen kann.

FRAGE: Wir wollen und können nicht – was jetzt?

ANTWORT: Jetzt ist alles aus. Mir geht es schlecht. Ich will nicht mehr. Ich erkenne gerade gar nichts mehr. Ich weiß nicht, was los ist. Alles hat sich gegen mich verschworen. Menschen sind nicht gut zu mir. Ich bin anscheinend nicht erwünscht. Alles Gedanken, die jetzt da sind. Gedanken, die mehr werden. Gedanken, die den Menschen übernehmen.

Mir ist alles gleichgültig. Ich will nichts mehr hören. Sie sollen mich alle in Ruhe lassen. Das Leben ist einfach so. Die Menschen auch. Man kann sich auf niemand verlassen. Ich will allein sein, dann ist alles gut.

Jetzt kann nichts sein. Jetzt ist der falsche Zeitpunkt, etwas zu sagen. Man kann jetzt nichts verändern. Menschen sind jetzt so. Jetzt können sie nicht sprechen. Alles ist jetzt zu viel für sie. Ihr Leben verläuft gerade nicht gut.

Der Mensch ist jetzt nicht in der Lage, zu sein. Alle Wege sind ihm versperrt. Liebe geht. Sie kann nicht sein, weil der Mensch denkt. Seine Gedanken lassen ihn nicht los. Er ist sich nicht klar, was jetzt geschieht. Er kann nicht lieben. Er ist weg von sich. Er treibt sich selbst immer weiter weg von sich.

Liebe ist. Menschen sind da, die lieben. Sie lieben einfach. Sie können und wollen lieben. Sie sind bei sich. Sie wollen den Menschen, der nicht bei sich ist, lassen. Sie wollen ihn jetzt lassen. Sie sind da. Lieben.

Das ist Menschsein. Menschsein kann dann sein, wenn Menschen da sind. Wenn Menschen füreinander da sind. Lieben. Lassen. Nicht weggehen, wenn Liebe nicht da ist vom anderen Menschen. Wenn er gerade nicht kann. Wenn er nicht bei sich ist. Wenn alles für ihn schwer ist. Wenn er sich nicht annehmen kann. Dann können Menschen sein. Dann können sie da sein. Lieben, was da ist. Ein Mensch, der gerade jetzt nicht kann. Lieben kann, was da ist.